Sinus Pilonidalis Exzision Check |
Operationszeit: 10-30 Minuten |
Krankenhausaufenthalt: Meistens ja |
Offene Wunde: Ja, sehr ausgeprägt |
Arbeitsunfähigkeit: 1-12 Wochen |
Vollnarkose: Meistens ja |
Kosten: Die Kosten werden von allen Versicherungen übernommen |
Exzision heißt Ausschneiden und damit ist die komplette Erkrankung in der Mitte der Gesäßhälfte gemeint. Es handelt sich bei dieser Standardmethode um die radikale Entfernung des Unterhautfettgewebes bis auf die Knochenhaut. Der Knochen ist von der reinen Hauterkrankung dabei nicht betroffen.
Um die Ausmaße des zu entfernenden Gewebes beurteilen zu können wurde früher der Fistelgang mit einer blauen Farbe aufgefüllt (Methylenblau) und danach blau eingefärbtes Gewebe entfernt. Dieses hatte zum Teil sehr radikale Operationen zur Folge, so dass diese Technik heutzutage in den meisten Häusern nicht mehr angewandt wird.
Die Wunde ist oft bis zu 10cm lang und 5cm breit. Danach folgt eine offene Wundbehandlung, wobei sich täglich Wundsekret entleert mit einer gelblich-schmierigen Absonderung, die sich Fibrin nennt. Dies ist kein Eiter, sondern eine Art "Wundkleber", der für die Wundheilung sehr wichtig ist.
Die offene Wunde selber, kann sich in der Regel nicht entzünden, da infektiöses Wundsekret abfliessen kann. Nur bei einem Sekretstau wie bei einem zu frühen Wundverschluß, kommt es zu einer Infektion.
In den ersten 21 Tagen kann die Wunde zusätzlich schmerzen und ist sehr empfindlich. Häufig kommt es zu kleinen Blutungen aus dem Wundrand, wenn z.B. der Verband zu stark festsitzt und abgezogen wird. Diese Blutungen sind zwar lästig, aber harmlos.
Die Wunde muss in den ersten 4 Wochen 2x tgl. und nach jedem Stuhlgang mit klarem Wasser ohne Seife für ca 2 Minuten ausgeduscht werden. Wird dieses befolgt, entstehen auch keine übelriechenden Wunden. Nach der Säuberung muss immer ein Verband angelegt werden.
Bei größeren Befunden, die nicht infiziert sind, kann anstelle einer großzügigen Ausschneidung eine plastische Operation vorgenommen werden. Die bekanntesten Methoden sind die Operation nach Karydakis und die Limberg Plastik.
Wir selber führen diese Operationen nicht mehr durch, da es unserer Ansicht nach eine rein stationäre Operation ist, mit einer längeren Liegezeit im Krankenhaus.
Wir empfehlen eine Operation nur bei Rezidiven, also wiederkehrenden Erkrankungen. Ein Risiko ist immer eine Wundinfektion aufgrund der Nähe zum After , so dass in vielen Fällen die Wunde schon früh nach 2-5 Tagen eröffnet werden muss und dann wie eine Ausschneidung (Exzision) ausheilt.
Eine ambulante Operation ist dabei grundsätzlich aufgrund der zu großen Bewegungen der Patienten im frisch vernähten Gesäßbereich nicht empfehlenswert.
Sinus Pilonidalis "Karydakis Operation" Check |
Operationszeit: 60-120 Minuten |
Krankenhausaufenthalt: Ja |
Offene Wunde: Nein, Nähte, die nach ca 14 Tagen entfernt werden |
Arbeitsunfähigkeit: 2-3 Wochen |
Vollnarkose: Ja |
Kosten: Die Kosten werden von allen Versicherungen übernommen |
Ausgangsbefund
Die Steißbeinfistel zeigt hier mehrere Öffnungen, die sogenannten Pits. Ein oder mehrere dieser Fistelausgänge können auch seitlich liegen. Hier ist links oben einer dieser seitlichen Fistelausgänge.
Wenn ein größeres Gewebestück mit anschließender Naht ausgeschnitten werden soll, bietet sich die plastische Operation nach dem griechischen Chirurgen Karydakis an.
Gewebeentfernung
Zu Beginn der Operation, die bevorzugt in Vollnarkose erfolgt, wird das erkrankte Gewebe asymmetrisch ausgeschnitten. Dabei ist der Defekt schwerpunktmäßig auf die Seite mit dem Hauptbefund verlagert.
In unserem Beispiel ist der Hauptfistelgang auf der linken Seite oberhalb gelegen, weshalb von dem linken Gewebe möglichst viel entfernt wird. Durch die komplette Ausschneidung des Fistelgangs bleibt nur noch gesundes Gewebe für die anschließende Plastik zurück.
Nach der Entfernung des Gewebes muss der entstandene Defekt mit Gewebe verschlossen werden.
Dazu mobilisiert der Chirurg das Unterhautfettgewebe auf der rechten Seite (unter den Pfeilen) und zieht die gesamte Haut spannungsfrei auf die linke Seite, um die Wundränder wieder zu vernähen.
Es erfolgt eine asymmetrische Naht, die möglichst nicht in der Mittellinie liegen soll, da hier die Wundheilung sehr schlecht ist. Einlage einer Wunddrainage, die 2 Tage liegen bleiben sollte.
Die Fäden werden nach ca 12 Tagen entfernt. Oft ist die Wunde auch bei einem vorsichtigen Umgang starken Belastungen ausgesetzt, so dass es recht häufig zu Wundheilungsstörungen und aufgrund der Nähe zum After zu Infekten kommt.
Diese Operation ist eine größere plastische Operation mit einer großen Wundfläche. Auch bei einem vorsichtigen Umgang ist die Wunde starken Belastungen ausgesetzt, so dass es nicht selten zu Wundheilungsstörungen und aufgrund der Nähe zum After zu Infekten kommt.
Wenn die Wunde aufgeht, ist die Wundfläche sehr groß und die Heilungszeit entsprechend lange. Daher empfehlen wir diese Operation nur bei sehr ausgeprägten Befunden und dann nur durch plastische Chirurg:innen
Sinus Pilonidalis "Limberg Operation" Check |
Operationszeit: 90-120 Minuten |
Krankenhausaufenthalt: Ja |
Offene Wunde: Nein, Nähte, die nach ca 14 Tagen entfernt werden |
Arbeitsunfähigkeit: 2-3 Wochen |
Vollnarkose: Ja |
Kosten: Die Kosten werden von allen Versicherungen übernommen |
Die Steibeinfistel zeigt hier mehrere Öffnungen, die sogenannten Pits. Ein oder mehrere dieser Fistelausgänge können auch seitlich liegen.
Zu Beginn der Operation, die immer in Vollnarkose erfolgt, wird das erkrankte Gewebe rautenförmig ausgeschnitten.
Durch die komplette Ausschneidung des Fistelgangs bleibt nur noch gesundes Gewebe für die anschließende Plastik zurück.
Für den Verschluss des Defektes wird eine Verschiebeplastik vorbereitet. Dazu wird eine identische Raute seitlich eingezeichnet, so dass diese neue Raute nach links verschoben werden kann.
Nach erfolgter Verschiebeplastik wird der Gewebelappen mit mehreren Nähten neu eingenäht. Dabei sind die Fäden im Unterhautfettgewebe selbstauflösend, wohingegen die äußeren Fäden entfernt werden müssen.
Die Patienten sollten sich möglichst für 3 Tage nicht zu stark bewegen, nach 2 Tagen werden die Drainagen entfernt.